Job Boom in Deutschland schwächt ab – wo es 2018 dennoch bergauf geht

Glaubt man der Prognose der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), wird die Arbeitslosigkeit im Jahr 2018 nur um rund 60.000 auf 2,48 Millionen sinken, während 2017 noch mit einem fast drei Mal so hohen Rückgang der Erwerbslosenzahl gerechnet wurde, wie der Focus berichtete.

Hier darf mal allerdings nicht vergessen, dass die zunehmende Anzahl an Arbeitslosenmeldungen von Flüchtlingen der nach wie vor hohen Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen entgegenwirkt. So wird die Zahl der Erwerbstätigen auf 44,83 Millionen Menschen steigen, was ein neuer Spitzenwert ist. Welche Branchen voraussichtlich ab 2018 und darüber hinaus am meisten boomen werden, haben wir unter die Lupe genommen und möchten das Ergebnis mit Ihnen teilen. Übrigens: Laut Boerse-Online werden im Jahr2018 voraussichtlich 545.000 neue Jobs entstehen – ein beachtlicher Wert.

Boomende Branchen

Im Folgenden möchten wir Ihnen eine – nicht abschließende – Kurzaufstellung boomender Branchen in Deutschland vorstellen. Da diese Auflistung natürlich nicht vollständig ist, bildet sie lediglich einen Querschnitt ab und soll Tendenzen verdeutlichen, denn daraus lassen sich weitere Tendenzen für die kommenden Jahre bis 2030 ableiten.

IT und digitaler Sektor

Keine Frage, die IT- und Telekommunikationstechnikbranche boomen. Bereits 2009 wurde die 1 Millionen Marke an Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, überschritten. Dieser Trend bricht nicht ab. Der IT-Sektor wächst laut FAZ weiter rasant, was sich auch in der Anzahl an Studenten wiederspiegelt, die Fächer wie Wirtschaftsinformatik oder Informatik belegen. Damit wurde bereits im Jahr 2015 Informatik nach den Wirtschaftswissenschaften und Maschinenbau das drittstärkste Fach an deutschen Universitäten – gut so, denn die Job-Perspektiven nach einem Wirtschaftsinformatikstudium sind sehr vielfältig und gut.

Dennoch reichen die Absolventenzahlen der Universitäten aufgrund hoher Abbruchsquoten nicht aus. Darüber hinaus geht aus einer Studie des Bundesverbandes BVDW in Zusammenarbeit mit der Beratungsgesellschaft Kienbaum hervor, dass Innovationsmanager, Vertriebsfachkräfte und Business-Developer zu den Top-Verdienern mit mehr als 100.000 Euro im Jahr gehören, während Digital-Sales-Manager mit 80.000 Euro und Senior-Spezialisten als Affiliate-Marketing-Manager oder Digital Designer nur in Bereichen zwischen 44.000 und 48.000 Euro liegen. Besonders gesucht werden hingegen Experten für IT-Sicherheit, denn mit zunehmender Digitalisierung steigt auch das Risiko von Cyberattacken ständig, sodass dieser Sektor in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen wird.

IT ist nicht gleich IT

Im Allgemeinen unterscheidet man beim IT-Sektor vier Kernbereiche. Allerdings wird unter IT auch weitläufig der digitale Sektor im Allgemeinen verstanden, daher darf man auch den boomenden Gaming-Markt in diesem Zusammenhang nicht unterschätzen, denn dieser erfährt in Zeiten mobiler Spiele und immer weitreichenderen Marketingmöglichkeiten der Entwickler, die kanalübergreifend immer mehr Möglichkeiten haben und damit ein immer breiteres Publikum erreichen können, einen kräftigen Boom. Nie wurde so viel gespielt wie heute. So berichtete der Fokus, wie der Krieg um die besten Köpfe im Gaming-Bereich bereits in vollem Gange ist.

Zu dem Boom trägt sicherlich bei, dass Softwareanbieter von Spielesoftware längst nicht mehr nur Entwickler brauchen, sondern auch Spezialisten für den Onlinebereich, VR-Fachleute, mobile App Entwickler, Marketingexperten und innovative und kreative Köpfe, die mit immer neuen Ideen den Markt nach vorne bringen. Am Beispiel von großen Online-Casinos wird deutlich, wie umfangreich die Anforderungen mittlerweile sind. Einst waren Casinoseiten nur einfache Webseiten mit ein paar Glücksspielchen, doch das reicht heute schon längst nicht mehr. Es werden in diesem Teilbereich der Spielebranche Online-Mehrspieler-Spiele, virtuelle Live-Umgebungen, 3D-Spielautomaten, virtuelle Welten, mobil optimierte Apps und eine umfangreiche Spieleauswahl geboten und so um die Gunst der Spieler geworben. Der Konkurrenzkampf ist hart, die Marketingmaschine läuft auf Hochtouren und die Anforderungen an die Anbieter wachsen ständig. Auch darf man nicht vergessen, dass die großen Anbieter ihr komplettes Softwareangebot stets in mehreren Sprachen veröffentlichen und aktuell halten müssen.

Gesundheitswesen

Ein weiterer großer Wachstumsmarkt ist das Gesundheitswesen. Zwar ist auch dieser Sektor in Zeiten der Digitalisierung als Zweig der IT zu sehen, bildet aber dennoch eine eigene Branche, die in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Die Nachfrage nach IT-Spezialisten ist enorm und durch zunehmende innovative Technologien wie VR- und 3D-Druck, digitaler Patientenakten etc. pp. steht die Branche vor völlig neuen Herausforderungen. Besonders die Tatsache, dass das Gesundheitswesen im Bereich der Digitalisierung noch deutlich hinterherhinkt führt dazu, dass ihr in den kommenden Jahren ein enormes Jobpotenzial zu Teil werden wird, wie die Computerwoche berichtete.

Kinderbetreuung

Eine Branche, die unmittelbar von der höheren Nachfrage und Stärkung dualer Ausbildungen profitiert, ist die Kinderbetreuung, wie der Spiegel berichtete. Denn um den steigenden Bedarf an Erwerbstätigen decken zu können, müssen mehr Menschen ausgebildet werden, am besten im Rahmen dualer Ausbildungen, wie der Chef der Industrie und Handelskammer fordert. Dafür wird eine bedarfsgerechtere Kinderbetreuung benötigt. Dies betrifft sowohl Kitas, als auch Ganztagesschulangebote. Der Lehrer- und Betreuermangel wird also auch in den kommenden Jahren nicht abreißen, im Gegenteil.

Grüne Technologie

Eine Branche, die unmittelbar von der höheren Nachfrage und Stärkung dualer Ausbildungen profitiert, ist die Kinderbetreuung, wie der Spiegel berichtete. Denn um den steigenden Bedarf an Erwerbstätigen decken zu können, müssen mehr Menschen ausgebildet werden, am besten im Rahmen dualer Ausbildungen, wie der Chef der Industrie und Handelskammer fordert. Dafür wird eine bedarfsgerechtere Kinderbetreuung benötigt. Dies betrifft sowohl Kitas, als auch Ganztagesschulangebote. Der Lehrer- und Betreuermangel wird also auch in den kommenden Jahren nicht abreißen, im Gegenteil.

Out of the Box

Neben den offensichtlichen Wachstumsbranchen wie IT, grüne Technologien oder dem Gesundheitswesen gibt es auch Branchen, die man möglicherweise so nicht auf dem Schirm hat, die aber dennoch direkt von der weltweiten Entwicklung profitieren. Zu diesen etwas außergewöhnlichen Bereichen gehören beispielsweise Taucher. Die Nachfrage nach Tauchern wird steigen, weil es immer wichtiger wird, die Meere zu erkunden und zu verstehen. Die Energiereserven werden knapper, sodass ein weiteres Erschließen neuer Quellen in der Übergangsphase extrem wichtig werden wird. Der Berufszweig Taucher könnte sich vom Nischenjob für Nervenstarke zu einem gefragten Berufszweig entwickeln.

Ein weiterer interessanter Wachstumsbereich ist die Physiotherapie. Es werden in den kommenden Jahren immer mehr Physiotherapeuten gebraucht werden, denn immer mehr Menschen sitzen den Großteil des Tages. Spätestens nach ein paar Jahren wirkt sich dies negativ auf den Rücken aus, sodass Physiotherapeuten in Zukunft immer mehr zu tun haben werden. Man geht hier von Wachstumsraten in Höhe von 35 – 45% aus.

Ebenfalls ein Bereich, der indirekt von der zunehmenden Digitalisierung profitieren wird, ist die Statistik. Statistiker werden immer gefragter, denn eine genaue Datenanalyse wird immer wichtiger. Dies gilt nicht nur für Unternehmen, sondern auch für die Politik. Mit zunehmender Datenmenge über Kunden, deren Verhalten und komplexer werdende Märkte wird es auch immer bedeutsamer werden, die Datenmengen gezielt nutzen und analysieren zu können.

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