Der WINF
Bedarfsklassifikationen

Bedarfsklassifikationen – verschiedene Bedarfsarten in der Materialbedarfsplanung

Primärbedarf

Der Primärbedarf umfasst alle Endprodukte bzw. fertigen Erzeugnisse, die in einer Planungsperiode zur Verfügung stehen müssen.

Beispiel: Wenn ein Möbelhersteller innerhalb der Planungsperiode 40.000 Sofas verkaufen möchte, so besteht ein Primärbedarf von 40.000 Sofas.

 

Sekundärbedarf

Zum Sekundärbedarf zählen alle Bauteile und Baugruppen, die benötigt werden, um die Endprodukte herzustellen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob die Bauteile selber gefertigt werden oder eingekauft werden müssen.

Beispiel: Ein Hersteller möchte 10.000 Sofas herstellen. Für die Produktion eines Sofas wird benötigt:

  • 1 x Chassis
  • 2 x Polster
  • 4 x Stoffteil

Aus der angestrebten Produktionsmenge von 10.000 Sofas ergibt sich also folgender Sekundärbedarf:

  • 10.000 Chassis (10.000 * 1)
  • 20.000 Polster (10.000 * 2)
  • 40.000 Stoffteile (10.000 * 4)

Tertiärbedarf

Der Tertiärbedarf beschreibt alle Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Hilfsmittel, die benötigt werden, um die Bauteile und Baugruppen zu fertigen.

Beispiel:  Für die Montage der Sofas aus den einzelnen Komponenten werden Schrauben, Kleber und Strom benötigt

 

Zusatzbedarf

Unter Zusatzbedarf versteht man den Bedarf für Verschleiß, Schwund und/oder Ausschuss. Der Zusatzbedarf wird entweder durch einen prozentualen Aufschlag auf den Sekundärbedarf oder durch einen auf Erfahrungswerten basierenden Festsatz bestimmt.

 

Bruttobedarf

Der Bruttobedarf ist der periodenbezogene Gesamtbedarf, der sich aus Primär-, Sekundär-, Tertiär sowie dem Zusatzbedarf zusammensetzt.

 

Nettobedarf

Der Nettobedarf ergibt sich aus dem Bruttobedarf. Um den Nettobedarf zu ermitteln, müssen Lager- sowie Bestellbestände vom Bruttobedarf abgezogen und Reservierungen sowie Sicherheitsbestand hinzu addiert werden.

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