Software-Ergonomie – Was ist das und warum ist das wichtig?

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Im Rahmen der Digitalisierung und der rasant steigenden Relevanz des Internets werden immer mehr Arbeiten am Computer verrichtet. Insbesondere in der IT-Branche sitzen zahllose Beschäftigte vor den Bildschirmen. Und nicht nur die IT-Branche, sondern auch in zahlreichen anderen Wirtschaftsbereichen werden vermehrt Computer verwendet. Dinge wie Software-Ergonomie wir dadurch immer relevanter, doch was bedeutet dieser Begriff? Und wozu dient diese? Dies erfahren Sie im folgenden Artikel.

Was ist Software-Ergonomie?

Jeder Unternehmer und Arbeitgeber ist mit der Ergonomie am Arbeitsplatz vertraut. Menschen sind in einer entspannten und als angenehm empfundenen Arbeitsumgebung produktiver. Dies wurde wissenschaftlich nachgewiesen. Software-Ergonomie meint bezieht sich hier alleine auf die Benutzerschnittstelle, die Arbeitnehmer auf den Bildschirm wahrnehmen. Bei einem ansprechenden Design und einer zielführenden Funktionsweise, kann die Leistung der Benutzer gesteigert werden. Eine leicht verständliche Benutzeroberfläche zeichnet sich durch den einheitlichen Einsatz von Design und Sprache aus. Der Nutzer sollte zur Erfüllung der täglichen Aufgaben immer wissen, worauf sich bestimmte Angaben beziehen. Dies wird auch Erwartungskonformität genannt. Dabei sollte der Umgang durch lernförderliche Dialoge der Software erleichtert werden.

Sollte die Benutzeroberfläche der zu benutzenden Programme nicht ergonomisch gestaltet worden sein, kann es zu Problemen kommen. Zum einen kann der Umgang mit dieser Schnittstelle psychisch und physisch anstrengend sein. Dies führt zu Problemen am Arbeitsplatz wie zum Beispiel Stress, Muskelverspannungen, Kopf- und Rückenschmerzen. Zum anderen leidet die Produktivität darunter, wenn das gewählte Programm bei der Erfüllung der täglichen Aufgaben eher hinderlich ist.

Gesetzliche Vorschriften im Bezug auf die Software-Ergonomie?

Gemäß der europäischen Richtlinien der Arbeitsstättenverordnung oder kurz ArbStättV bestehen einige Regeln bei der Arbeit am Bildschirm – Arbeitshilfen dazu, lassen sich bei Haufe finden. Demnach müssen Arbeitgeber dafür Sorge tragen, dass der Arbeitsplatz ihrer Arbeitnehmer den jeweiligen Aufgaben entsprechend gestaltet ist. Dazu gehört auch die Bereitstellung geeigneter Softwaresysteme. Diese müssen über eine Selbstbeschreibungsfähigkeit verfügen, was im Grunde nur bedeuted, dass die Dialogabläufe dem Benutzer ersichtlich sein müssen. Die kann zum Beispiel eine Benachrichtigung sein, die den Speichervorgang einer Datei beschreibt.

Die Software muss zudem über eine gewisse Fehlertoleranz sowie eine Steuerbarkeit seitens des Benutzers verfügen. Die Änderung des Speicherzielortes einer Datei oder die Möglichkeit, eine falsch abgespeicherte Datei in den richtigen Ordner abzulegen, sollte immer gegeben sein. Eine ausreichende Individualisierbarkeit ermöglicht die Anpassung auf die Aufgaben sowie den Kenntnisstand er jeweiligen Anwender. Zu guterletzt gilt das Verbot qualitative und quantitative Kontrollen ohne das Wissen der Beschäftigten durchzuführen.

Prüfkriterien für Software-Ergonomie auf einem Blick:

  • Aufgabenangemessenheit
  • Selbstbeschreibungsfähigkeit
  • Erwartungskonformität
  • Lernförderlichkeit
  • Steuerbarkeit
  • Fehlertoleranz
  • Individualisierbarkeit

Wo liegen hierbei die Vorteile?

Neben den Richtlinien der ArbStättV bieten sich für Arbeitgeber und Unternehmer diverse Vorteile, wenn diese auf die Software-Ergonomie achten. Eine Software, die den obigen Prüfkriterien entspricht, wirkt sich leistungsfördernd auf die Arbeitnehmer aus. Ihre Produktivität wird aufgrund des Wegfalls zeitraubender Missverständnisse, komplizierter Fehlerbehebung sowie Zeitverlust aufgrund mehrerer Pausen gesteigert. Gerade letzteres kommt häufig bei psychischer und physischer Belastung aufgrund einer mangelhaften Benutzeroberfläche vor. Die aufgabenorientierte Anpassung der Benutzeroberfläche erleichtert die schnelle Aufgabenerfüllung, da weniger Zeit mit dem Umschalten des Benutzer-Interfaces verloren geht.

Zudem ist eine ergonomischer Arbeitsplatz, zu dem der Computer und dessen Bildschirm dazugehört, dem Wohl der Arbeitnehmer zuträglich. Dies steigert die Zufriedenheit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter. Die Arbeit mit der ergonomischen Software wird nicht so stark als Belastung empfunden, was zu einer geringeren Hemmung zur freiwilligen Mehrarbeit führen kann. Positive Erfahrungen der Mitarbeiter führen zu einem besseren Ruf als Arbeitgeber.

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