Wissensmanagement Trends 2012
Nachfolgend exemplarisch drei Trends im Wissensmanagement:
Wissenstransfer und Vernetzung
Durch Vernetzung und Transfer verschiedener Organisationen, Standorte und Partner sollen Vorteile geschaffen werden. Jeder einzelne Akteur besitzt einen einzigartigen Teil an Wissen. Ziel ist es dieses Wissen zu bündeln und jedem Akteur schnell und einfach zugänglich zu machen.
So soll Wissen über diverse Bereiche wie zum Beispiel Prozesse, Produkte, Entwicklungen, Märkte, Kunden und Wettbewerber gesammelt und zentral hinterlegt werden.
Durch die Zentralisierung des kompletten Wissens können zudem neue Erkenntnisse erlangt werden, die sich durch die Analyse und die Kombination der einzelnen gesammelten Wissensbestände ergeben. Ein Tool zum Verwalten des Wissensbestandes kann zum Beispiel ein sogenanntes Data Warehouse sein.
Beispiel:
Durch die Vernetzung von Nutzerdaten aus seinen verschiedenen Angeboten, kann Google über die Grenzen der einzelnen Angebote hinweg nutzerbezogene und höchstpersonalisierte Werbeanzeigen einblenden. Je personalisierter das Werbeangebot, desto höher die Umsätze.
Für Kleinstbetriebe die mit wenigen, vielleicht sogar ausschließlich lokal angesiedelten Kunden agieren, ist der Trend hingegen eher wertlos.
Social Networking
Es ist für Unternehmen wichtig das Wissen der Mitarbeiter festzuhalten, damit diese beim eventuellen Verlassen des Unternehmens keine Wissenslücken hinterlassen. Zudem dient es der Produktivität, wenn Mitarbeiter das erlangte Wissen untereinander austauschen. Jedoch fehlt den Mitarbeitern meistens die Motivation und der Anreiz ihr Wissen in einer Wissensdatenbank zu hinterlegen. Hinzu kommt, dass wenn dort Wissen hinterlegt wurde, dies meist in einer Form geschehen ist, welche für die Mitarbeiter eher unattraktiv ist. Dies hat zur Folge, dass die Mitarbeiter das Angebot der Wissensdatenbanken meist nicht annehmen. Oft fehlen auch die nötigen Verankerungen von Zielen in den Mitarbeitervereinbarungen.
Soziale Netzwerke können an diesem Punkt ansetzen. Über die Oberfläche von sozialen Netzwerken lassen sich leicht Inhalte erstellen und teilen. Durch diesen Sharing-Effekt findet das Wissen eine weitere Verbreitung und einen guten Verlinkungsgrad. Zudem kommt dem Sharing-Effekt die Anerkennung hinzu, die die Mitarbeiter motivieren kann, weiterhin Informationen bereitzustellen.
Durch kollektives Arbeiten an Dokumenten und Projekten, sogenannte Think-Tanks, kann Wissen gebündelt und schneller sowie qualitativer bereitgestellt werden.
Beispiel:
Ein (virtuelles) soziales Netzwerk lohnt sich in Unternehmen an denen die Mehrheit der Mitarbeiter regelmäßig Zugang zu einem Computer hat. Zudem sollte das Unternehmen eine gewisse Größe erreicht haben. Ein Unternehmen mit drei Mitarbeiter würde praktisch keinen Mehrgewinn aus den Sharingfunktionalitäten ziehen. Eine Schreinerei wäre somit eher das falsche Umgebungsfeld für ein soziales Netzwerk.
E-Learning
Der Trend zum e-Learning erlaubt es den Mitarbeitern im Selbststudium ihren Wissenstand zu erweitern. Dies motiviert zum einen, da jeder Mitarbeiter bedarfsgerecht lernen kann und zum anderen bringt das e-Learning eine Kostenersparnis mit sich.
Teure Schulungsunternehmen können gegebenenfalls eingespart und durch Webseminare und Videos ersetzt werden. Auch sind durch die Onlinemöglichkeiten Live-Vorlesungen, Web-Konferenzen und Videoschulungen möglich. Somit können Reise-, Unterkunft- und Verpflegungskosten eingespart werden, aber auch die Teilnahme an Events die aufgrund geologischer Distanz oder Reisekosten sonst erst gar nicht möglich gewesen wären, können ermöglicht werden.
In Lernmanagementsystemen (LMS) kann fach- und firmenspezifisches Wissen zur Schulung aller Mitarbeiter verwaltet und jederzeit abgerufen werden. Sogenannte Autorentools erleichtern hierbei die Erfassung des Unternehmenseigenen Wissens.
Beispiel:
Ein Lernemanagementsystem kann als Wissensdatenbank genutzt werden. Mittels des LMS können sich Mitarbeiter zum beliebigen Zeitpunkt im Selbststudium fortbilden. Auch sind Prüfungen über das LMS denkbar. Somit könnte eine Stagnation des Wissensstands der Mitarbeiter verhindert und die Qualität und Produktivität gesteigert werden.