Hilfreiche Tipps zum Thema Weiterbildung und Finanzierungsmöglichkeiten

Für viele Arbeitnehmer gewinnt das Thema Weiter- und Fortbildung immer mehr an Bedeutung. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die einen möchten mit einer Weiterbildung ihrer Karriere einen Anschub geben, andere wiederum wollen oder müssen beruflich umsteigen. Da sich die Arbeitswelt im Zeichen von Automatisierung und Digitalisierung in einem gravierenden Wandel befindet, werden viele Berufe deutlich weniger benötigt oder fallen ganz weg. Auf der anderen Seite entstehen wiederum ganz neue Berufsfelder, die es vor einigen Jahren in dieser Form noch gar nicht gab. Und diese neuen Berufe können nicht ausschließlich von jungen Einsteigern besetzt werden. In dem folgenden Beitrag geht es darum, wie eine Weiterbildung funktionieren kann und wie diese sich finanzieren lässt.

Eine große Auswahl

Die Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten ist groß, und es gibt eine Vielzahl an Anbietern, die Kurse und Seminare anbieten. Eine erste Anlaufstelle sind Volkshochschulen, die etwa im Bereich Sprachen in den meisten Fällen eine hohe Expertise aufweisen können. Daneben gibt es viele andere Bildungsträger, die sich auf die Erwachsenenbildung spezialisiert haben. Dort werden neben längeren und intensiven Umschulungen oft auch kompakte Kurse angeboten, die sich über ein paar Tage, Wochen oder ein paar Wochenenden erstrecken. Wer sich in Vollzeit einer Maßnahme stellen kann, der kann an Universitäten und Hochschulen fündig werden. Nicht zuletzt lässt sich eine Weiterbildung sehr gut über ein Fernstudium realisieren. Letztere Möglichkeit bietet sich vor allem für Berufstätige an, die sich in ihrem aktuellen Beruf nicht einschränken können oder wollen und die Weiterbildung nach der eigentlichen Arbeit umsetzen möchten.

Der Unterschied zwischen Umschulung und Weiterbildung

Eine Umschulung ist eine meist sehr umfangreiche Maßnahme, die einer vollständig neuen Berufsausbildung gleichkommt. Eine Weiterbildung wiederum dient dazu, eine bereits vorhandene Ausbildung mit neuem Wissen zu ergänzen. Sie kann helfen, wenn man sich schwierigeren Aufgaben in seinem Beruf widmen will oder neue Tätigkeitsfelder erschließen möchte oder muss.

So funktioniert ein Fernstudium

Wer sich für ein Fernstudium entscheidet, der benötigt dafür in der Regel ein wöchentliches Zeitfenster von fünf bis 15 Stunden. Kürzere Themen können dann innerhalb eines Jahres behandelt werden, längere Fernstudien dauern zumeist zwischen einem und zwei Jahren. Das Gute an einem Fernstudium ist, dass sich dieses ganz flexibel nach dem eigenen Lerntempo und der zur Verfügung stehenden Zeit anpassen lässt. Es kann bequem zuhause am Computer betrieben werden. Viele Fernlehrgänge lassen sich bei Bedarf verkürzen oder auch verlängern. Am Ende eines Fernstudiums steht in aller Regel eine Abschlussprüfung. Wird diese erfolgreich bestanden, bekommt die Absolventin oder der Absolvent ein Zertifikat, welches die Teilnahme an der Maßnahme bescheinigt. Dieses Zeugnis kann dann in der Folge eine wichtige Unterlage in der Bewerbungsmappe sein. In einigen Fällen werden die Prüfungen sogar von Industrie- und Handelskammern abgenommen. Die dort ausgestellten Zeugnisse besitzen in vielen Fällen einen deutlich höheren Stellenwert als ein einfaches Zertifikat einer Fernuniversität.

Erst planen, dann starten

Bevor es mit einer Weiterbildung losgeht, sollte sich jeder überlegen, welche Fachrichtung zu einem passt. Genau wie bei der ursprünglichen Berufswahl liegt nicht jedem jede Materie. Oft muss es auch nicht ein völlig neues Themenfeld sein, sondern es könnte eine ergänzende Maßnahme infrage kommen, die bereits vorhandenes Wissen ausbaut. Wer in der eigenen Firma oder Branche vorankommen möchte, der sollte sich Skills erwerben, die dort benötigt werden. Eine weitere wichtige Frage, die sich vor allem Menschen, die beruflich umsteigen möchten, stellen sollten, ist, wie gut die Berufsaussichten mit der neu erworbenen Qualifikation sind. Diesen Menschen bringt es nichts, eine lange Weiterbildung zu machen, mit der sich am Ende aber nichts anfangen lässt. Daher sollte eine Weiterbildungsmaßnahme nicht voreilig begonnen, sondern sorgfältig geplant werden.

Eine Weiterbildung finanzieren

Fakt ist, dass Weiterbildungen Geld kosten. Schon einfache Wochen- oder Blockseminare werden für jeden Teilnehmer in der Regel mit einem höheren dreistelligen oder kleinen vierstelligen Betrag berechnet. Wer sich für ein langes Fernstudium entscheidet, der muss in aller Regel mit mehreren Tausend Euro rechnen. Hinzu kommen gelegentlich auch noch Kosten für Anfahrten oder Lohnausfall, wenn während der Weiterbildungszeiten kein Geld verdient werden kann. Daher muss vor der Beginn der Weiterbildung auch die Finanzierung geklärt werden.

Diese Möglichkeiten gibt es zur Finanzierung

Wenn das eigene Ersparte nicht reicht oder auch die Familie nicht mit Geld aushelfen kann, gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Weiterbildung zu finanzieren. Wer etwa berufstätig ist, der sollte unbedingt mit seinem Arbeitgeber sprechen. Schließlich kann auch dieser von dem neu erworbenen Wissen profitieren. Wer keine Unterstützung von seinem Arbeitgeber bekommt oder keinen besitzt, der sollte mit der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter sprechen. Diese vergibt Bildungsgutscheine und -prämien, die auch nicht ausschließlich von Arbeitslosen in Anspruch genommen werden können. Ob die genannten Institutionen einspringen, hängt aber immer von der individuellen Situation ab. Geschaut wird unter anderem, wie sinnvoll die angestrebte Weiterbildungsmaßnahme ist und wie es um die finanzielle Situation des Bewerbers steht.

BaföG, Studienkredite oder Stipendien

Wer sich für den Weg an einer Universität oder Hochschule entscheidet, der sollte schauen, ob eine Förderung im Rahmen des Bundesausbildförderungsgesetz (kurz BaföG) der richtige Weg ist. Bei diesem Modell wird ein Kredit aufgenommen, der nur zum Teil zurückbezahlt werden muss. Aber auch für die Beantragung von BaföG gibt es bestimmte Kriterien. Alternativen dazu sind ein klassischer Studienkredit, der am Ende vollständig zurückbezahlt werden muss, oder gegebenenfalls ein Stipendium. Stipendien werden von verschiedenen Einrichtungen vergeben. Bei diesen ist die Kriterien-Messlatte allerdings ebenfalls nicht gering.

Fazit

Eine Weiterbildung ist in den meisten Fällen immer eine gute Entscheidung. Sie kann die berufliche Karriere vorantreiben oder helfen, in einem neuen Beruf durchzustarten. Bevor mit einer Weiterbildung allerdings gestartet wird, sollten folgende Punkte geklärt sein:

– Welche Weiterbildung passt zu mir?
– Welche Maßnahme kann ich erfolgreich bestehen?
– Welche Weiterbildung wird mir beruflich etwas bringen?

Oft steht auch die Frage im Raum, wie sich eine solche Weiterbildung finanzieren lässt. Die wichtigsten Punkte haben wir hier noch einmal zusammengefasst:

– Arbeitgeber mit einbeziehen
– Förderung über die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter
– BaföG
– Studienkredit oder Stipendium
– Familie um Unterstützung bitten

Bildquelle:Hans Braxmeier auf Pixabay

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